Dienstag, 13. März 2018

North Sea Gas

Heute abend konnten wir in der Frohser St.-Laurentius-Kirche die schottische Folk-Band North Sea Gas erleben.
Dave Gilfillan – Gitarre, Banjo, Rahmentrommel
Ronnie MacDonald – Gitarre, Bouzouki
Grant Simpson – Violine

North Sea Gas hatte Frohse, den kleinen Stadtteil im Norden von Schönebeck in diesem Jahr nun schon zum zweiten Mal auf ihrem Tourplan. "Wir hatten die Band vor einiger Zeit mal in Falkenstein gesehen", sagte Agnes Schulz, die das Konzert in Frohse mit organisiert hatte, "und wir haben sie da gleich gefragt, ob sie bei uns spielen würden". Das Publikum war vom Konzert im vergangenen Jahr so begeistert, daß die Band gleich für 2018 wieder eingeladen wurde.

Als die drei Musiker auf die Bühne kommen, entsprechen sie nicht dem Klischee einer schottischen Band: es sind weder Röcke noch Dudelsäcke zu sehen. Übrigens gibt es auch keine Verstärker oder Mikros. Nur mit ihren akustischen Instrumenten und ihren kräftigen Stimmen stehen die drei Musiker auf der kleinen Bühne in der Frohser Kirche, die sie mühelos mit Musik füllen. Mit der etwas halligen Akustik des Raumes haben sie keine Probleme. Vielleicht auch deshalb, weil  das Konzert bis auf den letzten Platz ausverkauft war. Das Publikum sitzt beinahe auf Tuchfühlung zu den Musikern und so viele Leute haben auch eine Wirkung auf die Raumakustik.

Die drei Musiker singen schottische Folksongs, Seemanslieder bei denen mich das "Rolling home" ein wenig an das englische "what shall we do with the drunken sailor" erinnert, Lieder von der Sehnsucht nach Caledonia (die lateinisch-keltische Bezeichnung für Schottland), Lieder über die Menschen in Schottland (auch mit etwas Ironie), Lieder über die Geschichte und natürlich auch Liebeslieder. "Die Geschichten darin sind überall in der Welt die gleichen", sagt Dave Gilfillan über die Liebeslieder, "und Ihr habt das wohl sicher auch schon so erlebt". Und sie singen die Lieder mit einer Selbstverständlichkeit, wie sie sie wohl auch in Schottland in der Kneipe nebenan singen würden.

Das Publikum war von der Musik begeistert. Deshalb kündigte Pfarrer i.R. Johannes Schulz bei der herzlichen Verabschiedung der Musiker an, daß das heutige Konzert sicher nicht das letzte gewesen sein dürfte. Einzig auf Grant müsse man aufpassen, denn der heiratet im Mai und ob ihn seine Frau dann auf wochen- oder monatelange Tourneen quer durch Europa fahren lassen wird...?

Nach dem Konzert stelle ich den Musikern die wohl häufigste Frage, "wo kommt der ungwöhnliche Bandname her?" Dazu meinte Dave lachend: "vor 30 Jahren redeten alle vom North Sea Oil, da nannten wir uns dann einfach so ähnlich, eben North Sea Gas". Das North Sea Gas (an das wohl damals gar keiner technisch dachte, das wurde abgefackelt) war dann einfach "ein Joke, ein Spaß", wie er hinzufügte.

Die Versorgung des Konzertes mit Getränken übernahm Braumeister Stefan Henning von der Frohser Treibgut-Brauerei. Er brachte zwei leckere Biersorten vom Faß und noch mehr unterschiedliche Sorten in Flaschen mit. Einzig die Kälte (der Bierwagen stand draußen, vor der Kirche – es muß auch für den Braumeister schrecklich gewesen sein: es zog dort wie Hechtsuppe) trübte den Genuß. Das Bier aber (ich habe es mit rein in die geheizte Kirche genommen) war lecker.

Dave Gilfillan
Ronnie MacDonald
Grant Simpson
Fotos: Pressefoto North Sea Gas (1), Agnes Schulz (2, 3, 4)

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