Mittwoch, 28. Februar 2018

Mit dem Zug durch Sachsen-Anhalt

Heute hatte ich beruflich in Erfurt zu tun. Auf dem Rückweg nahm ich nicht den ICE nach Halle (zu dem ich die Fahrkarte in der Tasche hatte), sondern stieg in den Regionalexpress über Sangerhausen nach Schönebeck. Zugfahrend stellte ich mal wieder fest, welch ungewohnten Blick auf sein Heimatland man bekommt, wenn man nicht am Steuer des Autos sitzt.

Da führt die Strecke eben nicht durch Ortschaften, sondern an deren Rändern entlang, von denen aus sich ganz andere Sichten eröffnen. Vor allem im bergigen oder hügeligen Süden Sachsen-Anhalts, wo die Bahnplaner bemüht waren, steigungsarmen und damit energiesparenden ISO-Höhenlinien zu folgen, fällt das auf. Der Blick wird nicht durch Häuser verdeckt, sondern fällt frei von außen her auf Städte und Dörfer. Oder an anderer Stelle, wo der Begriff Bahndamm noch im wahrsten Sinn des Worte von einem höhergelegenen Damm herkommt, auf dem die Bahn Taleinschnitte überquert, schaut man weit in die Landschaft.

Und sieht dort völlig unbekannte Gegenden, die Bergbaulandschaften des Mansfelder Lands beispielsweise. Die großen Pyramiden-Halden bei Sangerhausen sind natürlich weithin sichtbar und bekannt. Aber von den vielen Minihalden bei Großoerner (hinter denen sich bei jeder ein kleiner Kupferschieferschacht versteckt haben muß) hatte ich bis dahin noch nie etwas gehört. Man schaut auf Burgen wie die aus der romanischen Zeit stammende in Freckleben, auf alte Industrieanlagen wie die Reste von Kalköfen zwischen. Staßfurt und Förderstedt, auf Gleise, die einem Freiluftmuseum ähneln, weil darauf über hunderte Meter hinweg alte Loks und Wagen unterschiedlichster Bauart vor sich hin rosten. Nahe Sangerhausen führt die Strecke in Blankenheim durch einen der wenigen Eisenbahntunnel Sachsen-Anhalts (immerhin 875 Meter lang). Bei der Ortsbestimmung hilft heutzutage ein mit GPS ausgestattetes Mobiltelefon oder Tablett. Und schon weiß man, woran man gerade vorbeifährt.

Faszinierend, wenn man dann auch noch einen Platz im Regionalexpress wählt, bei dem man durch die Glastür dem Lokführer über die Schulter sehen kann und einen Ausblick auf die vor einem liegende Strecke hat. Einziger Nachteil beim Zugfahren: einfach so wie beim Auto aus Neugierde anhalten, aussteigen und ein Stück wandern gehen – das geht mit der Bahn nicht.

Samstag, 17. Februar 2018

Eisblumen

Blick aus dem Dachfenster heute morgen. Früher waren Eisblumen innen am Fenster, heute außen (hat was mit Wärmedämmung zu tun...😀). Aber die innen waren schöner, größer, fantasievoller.

Fotografisch schwierig: das Dachfenster ist schräg. Um alles scharfzustellen hätte ich entweder schräg nach oben fotografieren (dann hätte es mit dem Himmel als Hintergrund keinen Kontrast gegeben) oder eine kleine Blende wählen müssen (dann wäre das Dach des Nachbarhauses auch schärfer abgebildet und viel stärker ins Blickfeld gerückt worden). Eine loose-loose-Situation. 🤔


Mit einer schnellen "quick&dirty"-Bearbeitung (mit Gradationsregler alles halbwegs dunkle einfach weggeschnitten und in schwarzweiß konvertiert, dabei den roten Kanal noch etwas stärker als in der Automatik aufgehellt) sieht es dann so aus:



Sonntag, 11. Februar 2018

3500 m² Eis

Eigentlich reichten die paar Frosttage nicht aus, um eine ausreichend dicke Eisdecke zu bilden. Nur etwa 4 Zentimeter ist das Eis auf den Gewässern dick. Am Pretziener Wehr allerdings gibt es eine Eisfläche, die ohne Gefahr betreten werden konnte: dort ist nach dem Rückgang des Hochwassers etwas Eis übriggeblieben, das direkt auf dem Pflaster aufliegt, ohne Wasser darunter. Die einzige Gefahr besteht woh darin, an dünneren Stellen mit dem Schlittschuh durchs Eis zu brechen und hängen zu bleiben. Dann bewegt sich der Oberkörper mit seiner Trägheit weiter und die vorher geradlinige Bewegung wandelt sich in eine rotatorische, die nach 90 Grad ihr Ende findet. :-) Physiker werden das berechnen können.


Allerdings war das Eis bei Temperaturen von plus 3 Grad nicht besonders fest und sah nach dem Schlittschuhlaufen doch etwas ramponiert aus.