Freitag, 20. Oktober 2017

The Moonband

Beim Benefizkonzert des Kirchbauvereins St. Jakobi in Schönebeck, mit dem die Anfertigung neuer Buntglasfenster für die St.-Jakobi-Kirche unterstützt wurde, spielte die aus München stammende Moonband.
Eugen Mondbasis – Gitarre, Gesang
Chris Houston – Gitarre, Keyboard, Gesang
Kateřina Kirková – Mandoline, Ukulele, Glockenspiel, Gesang
Gregor Skywalker – Baß
Elena Rakete – Schlagzeug
Chris Houston, Gregor Skywalker, Eugen Mondbasis,
Elena Rakete, Kateřina Kirková (v.l.n.r.)

Daß die Musiker der Indie-Folk-Band sehr großen Spaß an Science Fiction haben, merkt man schon an ihren Namen. Auch in der Anmoderation ihrer Songs lassen sich immer wieder Anklänge an die Welt der Raumschiffe und des Weltalls finden, da beziehen sie sich auf Geschichten von Douglas Adams oder andere Weltraum-Themen, oft mit einem Stückchen Humor.

Die Musik ist dann aber nicht so spacig wie die eigene Beschreibung der Band vermuten ließe. Klare Gitarrenklänge und mehrstimmiger Gesang erzeugen eine melodisch-rockige Musik. Eine Musik, die zuweilen klingt, als ob Bob Dylan auf Pink Floyd trifft. Trotz einiger elektronischer Instrumente überwiegen die akustischen, was zu einem sehr ausgewogenen, natürlich klingenden Sound der Band führt.

In ihren Liedern erzählt die Band Geschichten, von Begebenheiten im Leben oder Gedanken beim Blick in den Himmel.  Diese können dann bis in das Universum reichen, das hinter dem blauen Himmel beginnt. "Die Dinge dort können sich schon längst geändert haben, während hier auf der Erde noch der Regen fällt und Menschen sich verlieben", wie es in einem der Lieder heißt, begleitet von sanften Melodien und langsamen Klavierakkorden. Auf ein melancholisches Lied vom Hinausschauen auf den Novemberregen folgen Stücke, die wieder fröhlicher daherkommen, vom einfach so in einem Baum sitzen oder vom unter'm Vollmond sitzen und von Superman träumen.

Wegen der englischen Lieder erschließen sich (jedenfalls dem nicht ganz so fließend englisch sprechenden Zuhörer) viele Feinheiten der intelligenten Texte erst, wenn man sie später von CD hört und dabei im Booklet mitlesen kann. Der Wirkung der Musik indes schadet das nicht. Die Klänge vermitteln die Inhalte auch über das Hörgefühl, versetzen die Zuhörer in eine Stimmung, die zum Träumen einlädt. 

Später gibt es auch mal irische Einflüsse, kommen Lieder, die die Band covert und in ihrer Version neu interpretiert. So wie der fisherman's Blues, eine Musik, die die Band von einer Irland-Tour mitbrachte und, wie Eugen Mondbasis sagte, "dort in jedem Pub gespielt wird und auch hier in jeder Kneipe gespielt werden sollte".

Eugen Mondbasis sagte dem Publikum "wir sind es nicht gewohnt, in Kirchen zu spielen" und wird von Kateřina Kirková ergänzt "um nicht zu sagen, daß dies das überhaupt das erste Mal ist". Vom Raumklang waren sie jedenfalls selbst beeindruckt, und so stöpseln die Musiker dann am Ende des Konzertes ihre Instrumente aus, stellen sich vor der Bühne auf und singen allein durch akustische Gitarren begleitet und unverstärkt zwei letzte Lieder. Ihre klaren Stimmen klingen durch die dunkle Kirche – eine ganz besondere live-Atmosphäre, wie es sie wohl nur bei diesem Konzert geben konnte.

Wenn es gleich zu Beginn des Konzertes in einem der Lieder der Band (I can't wait) hieß, "ich verschwende meine Zeit", dann traf das auf die Konzertbesucher jedenfalls nicht zu. Die fühlten sich bestens unterhalten und hätten wohl noch lange zuhören können.

Nach Schönebeck geholt wurde die Moonband von Hubert Ramonat aus Großmühlingen. "Ich habe die Band bei Deutschlandfunk Kultur gehört", sagte er, "und dachte mir, die wären doch gerade richtig für unser Benefizkonzert". 

Blick durch das dunkle Kirchenschiff von
St. Jakobi auf die Moonband
Am Schluß des Konzertes: die Moonband unplugged
im Publikum singend 

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